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Wenn man zu viel nachdenkt, erschafft man Probleme, die es eigentlich nicht gibt.


Wenn man zu viel nachdenkt, erschafft man Probleme, die es eigentlich nicht gibt.
Wieder ist ein Jahr zu Ende, und 2018 brachte uns im WFVD größere Veränderungen. Wie berichtet, verabschiedeten wir uns vom langjährigen Geschäftsführer, änderten Kontaktanschrift und Sitz unseres Verbandes. Wir waren getrieben, uns neu aufzustellen. Veränderungen bringen dann zunächst Unsicherheit. Jetzt, ein paar Monate weiter, meinen wir, mit dem Mut zur Veränderung eine tragfähige Lösung und Organisation gefunden zu haben.


Gut ist, dass wir nicht bei Problemen stehen blieben, sondern tatkräftig und gemeinsam über zukünftige Ausrichtungen und Auftritt nachgedacht haben. Bewährtes, wie unsere Veranstaltungen, galt es zu erhalten, andererseits verlangten sich verändernde Ressourcen neue Wege. Am Ende dieses Jahres können wir konstatieren: Es geht weiter und gut voran.  Es stimmt wirklich, zu viel Nachdenken, getrieben etwa durch die Frage „wie wird es wohl?“, erschafft Probleme, die es eigentlich nicht gibt.


Beispiele aus dem Jahr 2018 gefällig?

 

 

 

 

 

Ausbildungsberuf


Dieses Jahr 2018 war geprägt durch den Auftritt zweier großen Berufsfeuerwehren, die sich entschlossen haben, unseren Weg in der Gewinnung von Nachwuchskräften mitzugehen. Die Feuerwehren von Hamburg und Frankfurt haben begonnen, im großen Stil Werkfeuerwehrmänner/-frauen auszubilden. Soweit – so gut, denn die Ausdehnung der Berufsbildungsinitiative auf den öffentlichen Bereich hilft letztlich auch uns. Wenn nun aber Versuche gestartet werden, das Berufsbild umzubenennen, landet man schnell bei o.a. Leitsatz: Wer zu viel nachdenkt, schafft Probleme, wo keine sind. Solange Inhalte der Ausbildungsordnung nicht angefasst werden, ist es uns egal, wie das Kind benannt ist.  Wir diskutieren lieber darüber, wie sich Demographie und Digitalisierung auf die Ausbildung auswirken. Das Symposium des WFVD am 24.und 25. Januar 2019 in Berlin ruft Interessierte auf, Zukunft zu gestalten.


ASR A 2.2


Wie berichtet trat die ASR A 2.2 im Mai 2018 in Kraft. Nach unserer Meinung öffnete sich der Staat bewusst nach jahrelanger Diskussion neuen Wegen in der technischen Entwicklung. So wurde die Richtlinie durch Beispiele aus der Praxis im Anhang der ASR ergänzt, die Gestaltungsmöglichkeiten im neuen Regelungswerk zeigen und in einem Anhang unter bestimmten Umständen auch die Vorhaltung von Feuerlöschspraydosen befürworten. Bei der Übersendung des Entwurfes der ASR A2.2 zur Abstimmung wurde dem Arbeitsstättenausschuss (ASTA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ein Entwurf eines Empfehlungsschreibens des Brandschutzexpertenkreises zum Gebrauch von Feuerlöschspraydosen beigefügt. Der Expertenkreis bat darum, mit der Empfehlung in der Diskussion um den Einsatz der Spraydosen von staatlicher Seite Klarheit zu schaffen. Nach Vorschlag sollten die ASR A2.2 und das Empfehlungsschreiben zusammen und zeitnah veröffentlicht werden. 


In der Zwischenzeit berichteten Tim Pelzl und Dr. Torsten Wolf, ebenfalls Mitglieder im Expertenkreis, in der Zeitschrift Brandschutz über die neue Richtlinie.   Die ASR A2.2. wurde, wie gesagt, im Mai 2018 in Kraft gesetzt, das Empfehlungsschreiben aber leider nicht.


Ohne weitere Information entdeckte der WFVD Ende August zufällig das Empfehlungsschreiben des ASTA, das bereits am 03. Juli 2018 auf der Internet-Plattform des ASTA veröffentlicht worden war, ohne den Expertenkreis darüber in Kenntnis zu setzen.  Es entsprach nicht mehr dem ursprünglichen Empfehlungsschreiben. Denn die Empfehlung des Expertenkreises, Feuerlöschspraydosen mit definierten Vorgaben auch in der Grundausstattung einrechnen zu können, wurde ins Gegenteil gedreht und dahingehend geändert, dass der ASTA vom Gebrauch der Feuerlöschspraydosen abrät. Für die Grundausstattung sind die Spraydosen nach ASTA ausgeschlossen, ja auch über eine Gefährdungsbeurteilung könne man deren Einsatz nicht erreichen. Ein ungewöhnliches und bis dato noch nicht vorgekommenes Ereignis. Ignoranz ist halt die Kunst, mit offenen Augen nicht sehen zu wollen.


Begründet wurde die Aussage des ASTA mit der Einsortierung der Spraydosen in eine SPEC-Norm und einem scheinbar deshalb nicht erreichtem Stand der Technik, der fehlenden allgemeinen Fachmeinung, aus staatlicher Sicht also ein unsicherer Stand. Hat denn keiner der Entscheider die Positionierung der Feuerwehren (DFV, WFVD, sogar AGBF) wahrgenommen? Wer so neue Entwicklungen verhindert und mit Unsicherheit entscheidet, sei an die Worte von Henri Fréderic Amiel erinnert: „Wer absolute Klarheit will, bevor er einen Entschluss fasst, wird sich nie entschließen“.


Wie nun damit umgehen?
Zwar spiegelt das Empfehlungsschreiben lediglich die Meinung des ASTA wieder, es löst auch – so unsere Position ‒ nicht die Vermutungswirkung aus, und es ist entgegen der Empfehlung des ASTA über die Gefährdungsbeurteilung immer möglich, Arbeitsstätten in der Grundausstattung mit Spraydosen auszustatten; und dennoch: Nur Fachleute wissen, wie im Alltag diese unterschiedlichen Auffassungen im vorbeugenden Brandschutz zu bewerten sind. Aber was machen die kleinen und mittleren Betriebe, was macht ein Krankenhausbetreiber, wenn er ein solches Empfehlungsschreiben des ASTA in den Händen hält? Genau für dieses Klientel werden sich die Brandschutzexperten gemeinsam mit den großen Verbänden einsetzen. Es gilt nun, Öffentlichkeit herzustellen und aufzuklären! Denn der ASTA vertritt eine politisch motivierte Meinung, die Experten vertreten eine fachlich fundierte Meinung - beide schließen sich derzeit aus. Der WFVD hat zu diesem Zweck den zuständigen Bundesminister für Arbeit, Hubertus Heil, angeschrieben und seinen Missmut über Vorgehen und Missachtung auch beim Vorsitzenden des ASTA platziert – Schreiben siehe Infokasten.

Was bleibt? Wir stehen ja wieder einmal an der Jahreswende. Ich will aufrufen zur Tat und nachdenken, um Lösungen zu schaffen, nicht, um Probleme zu wälzen. Ich will streiten um eine akzeptierte und anerkannte Vertretung der Interessen unserer Unternehmen und in Themen des betrieblichen Brandschutzes. Machen Sie mit? Dann gibt es sicher auch im neuen Jahr genug Auftrag.


Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich für 2019 in allen Dingen Fortune

 

Ihr Raimund Bücher