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VIRTUELL DEN NOTFALL ÜBEN

Unter der Schirmherrschaft des WFVD entwickelt die Northdocks GmbH eine offene, transparente, leicht verwendbare, bezahlbare und über das Internet zugängliche Trainingsplattform mit virtuellen Trainings.

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Wir finden einen Weg, oder wir machen einen!

Raimund BücherEben noch hat die Katastrophe mit Wassermassen und deren Folgen unser Denken im Griff, gerade noch wurden die Wunden geleckt und uns manche „neue“ Lösung zum Katastrophenschutz kredenzt, die sich bei genauerer Prüfung doch wieder nur als alter Wein in neuen Schläuchen erwies. Eben noch sortieren sich Fachwelt und Politik neu, da rückt jetzt schon wieder Altbekanntes in den Fokus: Corona hat uns wieder.
Auch wenn uns die vierte Welle – oder ist es jetzt die fünfte? – in den Griff nimmt und wir wie zuvor Maßnahmen zu Vereinzelung und Vereinsamung auskramen, es tut sich doch etwas.

NACH ALL DER NICHT ENDEN WOLLENDEN DISKUSSION um Abläufe und Verantwortungen beim Hochwasser an Ahr, Erft und Düssel waren wir fast versucht zu glauben, wir hätten es hinter uns. Kurzzeitig hat doch niemand mehr an Covid gedacht, bis die Pandemie sich im November mit Vehemenz und Brachialgewalt zurückmeldete. Aber bevor wir den Weg hinaus suchen, erst noch mal ein Blick zurück:

 

MESSEAUFTRITT NEU
Nach ersten vorsichtigen Versuchen auf der Messe Florian in Sachsen – Messe? Geht das überhaupt? – gaben wir Anfang September als WFVD unserem Partner, der Messe Düsseldorf, die lang ersehnte Antwort zur Anfrage A+A: „Wir kommen!“ Denn im September hielt sich Corona zurück und erlaubte ein paar Freiheiten. Hätten unsere Unternehmen an den Reiseverboten festgehalten, wäre der Auftritt geplatzt. Mit aufwendigem Hygienekonzept traute sich die Messe, ein aus verschiedenen Gründen ersehntes Revival zu organisieren, wenn auch erkennbar abgespeckt. Natürlich zählt für die Messe AG vorrangig das eigene Ergebnis, aber dennoch war ein Wir-Gefühl spürbar: So mancher Aussteller kam – vielfach kleiner als zuvor – um den Wiederanfang zu unterstützen. Solidarität äußert sich eben im bewussten Handeln. Und bei uns? Kurzfristig integrierten wir in den WFVD-Stand eine Werkfeuerwehr, die gerade mal aufgrund von stärkerer Fluktuation Interesse hatte, in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Messe als Bewerberpool?

Da sich alle aus Hygienegründen online anmelden mussten, kam gefühlt ein etwas mehr interessiertes Publikum, weniger Laufkundschaft also. Die Gespräche waren intensiver und besagter Werkfeuerwehrchef freute sich am Ende der Tage über 50 neue Bewerbungen – ein Messeauftritt ist eben auch Werbemöglichkeit und ein Weg, der sich lohnt, weiterverfolgt zu werden. Aus unserem Fundus der Szenarien zeigten wir einen Klassiker: Was ist zu tun, wenn der Fahrer eines Gabelstaplers in einem Moment der Unachtsamkeit ein Fass ansticht, das mit gefährlichen Stoffen gefüllt ist? Gefahrenabwehr durch Abdichten, der richtige Notruf und die korrekte Einleitung erster Hilfe-Maßnahmen – ein kleines Szenario reicht als Grundlage für die Übermittlung einiger sachdienlicher Hinweise für Interessierte, die sich wie all die Jahre zuvor am Stand des betrieblichen Brandschutzes einfanden. Auszubildende aus der Grundausbildung im Berufsbild Werkfeuerwehrmann/-frau zeigten ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Solche Messeauftritte sind sicher auch für sie besondere Erlebnisse. Und Zuschauer aus anderen Branchen bekommen so einen Eindruck von der pragmatischen Vorgehensweise im Einsatz – frei nach Hannibal: „Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen!“ Schon klar, der punische Heerführer meinte die Alpenüberquerung; aber zu unserer Arbeit passt der Satz genauso gut.

Aus unserer Sicht „kalter Kaffee“ war erstaunlicherweise immer noch heiß diskutiertes Thema. Die bereits vor einiger Zeit präsentierte Initiative unseres Arbeitskreises Atemschutz, Chemikalienschutzkleidung und Messgeräte zum Schwerpunkt „Demografiegerechter Atemschutz“ ist nach wie vor aktuell. Zur Erinnerung: Die im Fokus stehenden demografiegerechten Atemschutzgeräte sind nicht als Fluchtgeräte vorgesehen. Im betrieblichen Alltag müssen sie zur Arbeit geeignet sein und eine Einsatzzeit von 30 bis 40 Minuten garantieren. Die Anwendungsfälle sehen wir in Produktion und Instandhaltung, bei betrieblichen Einweisern, in Laboren und Messwarten oder bei Sicherungsposten. Beispiele möglicher Ausführungen wie Pressluftatmer leicht, Sauerstoffgeräte, Schlauchgeräte und Gebläsefiltergeräte waren aktuell auf der Messe verfügbar. Eine gemeinsame Wegrichtung hilft nicht nur uns, den im betrieblichen Brandschutz Handelnden, sie hilft auch den Betrieben, in denen wir alltäglich unseren Job tun.

Präsenter denn je ist auch das Thema Virtual Reality, die Ausbildung mit Anleihen von Ansätzen aus der Welt der Spiele und Freizeitgestaltung. Ausbildung bleibt ein Schlüsselthema und verlangt kreative Ansätze am Puls der Entwicklungen. VR durfte genauso wenig fehlen wie der Notruf und erste rettungsdienstliche Hilfe per Mobiltelefon – Technik im Wandel durch Digitalisierung. Wir partizipieren nicht nur vom Neuen, vielmehr ist der WFVD Treiber und Wegbereiter – das gilt im Besonderen für alle neuen Ausbildungstools.

Nicht zuletzt ein vorsichtiges Come-together war am Messeabend des WFVD wichtig, denn alle gieren nach dem Normalen. Der Weg dorthin ist mit diversen Gebotsschildern bestückt: Abstand, Hygiene, Impfnachweise, Testpflicht. Diese zu beachten, ist Grundvoraussetzung, um menschliches Miteinander, ein wenig Normalität erleben zu können.


PERSONALWECHSEL
Wie in allen Bereichen des Lebens greift nun auch bei uns die Demografie. Im Frühjahr 2022 kündigt sich eine fast komplette Neubesetzung im Vorstand an. Wir müssen und wollen Fortbestand sichern, denn Netzwerk und Erfahrungsaustausch macht doch weiter Sinn, oder?
Einige Kollegen sind in die Arbeit zur Nachbesetzung gegangen – danke für alles Tun. Sie haben Personen und Konzept anlässlich der Mitgliederversammlung im Herbst vorgestellt. Die Fortsetzung des Leitbildes – „Wir sind der Interessenverband für unsere Unternehmen“ – steht auch in Zukunft auf dem Programm. Glückwunsch für gutes Nachdenken. Fortune in allen Dingen!

Im Fachbereich Vorbeugender Brandschutz kündigte der Vorsitzende seinen Ruhestand ebenfalls zum Frühjahr 2022 an. Eine Neubesetzung ist auch im DFV Fachausschuss Technik und in diversen Arbeitskreisen der Normung erforderlich. Sogar im Arbeitskreis Atemschutz melden Kollegen: „Wir haben Nachfolgebedarf!“. In den Landesverbänden stehen Wechsel bevor. Also geht der Ruf nach Mitstreitern in die Republik – und denen, die zögern, darf ich berichten: Es lohnt sich! Neben all dem Zwischenmenschlichen kann manch zusätzlich und ehrenamtlich erstrittener Erfolg sich im Hauptberuf als förderlich erweisen – wenn dort der Chef den Benefit erkennt und in Euros bewertet. Schließlich haben wir bei unserem Einsatz die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen im Blick – und räumen für sie die Hürden aus dem Weg.

So ganz können einige von uns aber doch nicht den ehrenamtlichen Pfad verlassen. Rolf Fünning, derzeitig (noch) stellvertretender Vorsitzender in unserem Bundesverband, ist vor kurzem zum Präsidenten des Landesfeuerwehrwehrverbandes in Brandenburg gewählt worden. Wir wünschen Fortune im neuen Umfeld. Und natürlich sind alle anderen bisher Handelnden auch noch mindestens eine weitere Amtszeit verfügbar: Jürgen Warmbier bringt Kompetenz und Beharrlichkeit weiterhin in die Berufsschule oder den Arbeitskreis um die Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 (FwDV 2), Christoph Wachholz ist in Land und Bund weiterhin in Funktion.

Werte Follower, auch wir werden uns weiterhin treffen. Vielleicht in Berlin? Wir hoffen darauf, dass wir unser Symposium zum Thema „Digitalisierung im Vorbeugenden Brandschutz“ am 13. Und 14. Januar 2022 wie geplant als hybride Veranstaltung – also in Präsenz und online – durchführen können. Falls es notwendig werden sollte, wandeln wir das Symposium kurzfristig in ein reines online-Format um. Das heißt, teilnehmen können und sollten Sie auf jeden Fall! Wir freuen uns auf Sie, melden Sie sich an.

Nun aber wünschen wir besinnliche Stunden zu den Festtagen und einen ruhigen Übergang nach 2022. Für uns alle gilt: Kopf hoch! Es gibt immer einen Weg – und wenn wir ihn nicht finden, dann erfinden wir ihn!

Ihr Raimund Bücher